Dienstag, 17. November 2009

Wenn der eine nichts weiß, frag`den nächsten... oder wie man seinen Tag wartend verbringen kann

Nach einem anstrengenden Tag - und er ist noch lange nicht vorüber! - schreibe ich auf, was heute passiert ist, zumindest mir!
Heute morgen um kurz vor sieben fand Daniel eine aufgeregte Auntie D. vor unserer Haustür. Die Tochter unserer Nanny ist schwanger und wir erwarten alle jeden Tag die Geburt. Heute also sollte es soweit sein. Ich beschloss, Auntie D und ihre Tochter in die Klinik ihrer Wahl zu fahren. Auch die Nachbarin war dabei, als ich sie, bei strömendem Regen!, am Tor abholte. Als wir dann im UMC Hospital ankamen, mussten wir, natürlich, erst einmal warten! Nach kurzer Zeit kam die Krankenhauspastorin und wir kamen in den "Genuß" einer kurzen Morgenandacht. Nach einer halben Stunde wurden wir zu einem anderen Aufnahmeraum gebracht, wo es dann wieder warten hieß. Als Martina dann endlich dran war, wurde uns gesagt, dass der Arzt noch nicht da sei und dass wir - wie schon gesagt - warten sollten. Irgendwann wurde Martina dann in einen Raum gebracht, wo sie untersucht werden sollte. Auntie D. bat mich, mit ihr die Tasche von Martina in Jui zu holen - die hatten sie bei all der Aufregung heute morgen vergessen. Wir fuhren also wieder nach Jui zurück und direkt wieder ins UMC. Dort angekommen, meinte Auntie D. ich könne jetzt ruhig wieder nach Jui fahren und sie melde sich, wenn es Neuigkeiten gäbe (10.30h). 
Ich fuhr gerade auf den Campus in Jui als Daniel mich anrief, dass die drei Damen ins nächste Krankenhaus müssten, weil Martinas Blutdruck zu hoch sei und sie im UMC keine Möglichkeit hätten, das zu behandeln. Ich also wieder nach Kissy zum Krankenhaus. Dort angekommen erfuhr ich dann, dass die drei schon an dem anderen Krankenhaus seien und ich sie doch bitte dort abholen sollte... gesagt - getan. Leider kannte ich dieses Hospital nicht und wusste auch nicht, wie ich dort hinkommen sollte. Aber nach einigen Telefonaten mit Auntie D. fand ich es dann und sammelte die drei wieder ein. In diesem Krankenhaus wurde ihnen gesagt, dass sie dort auch nicht für die Schwangere tun könnten und dass sie zu einem Arzt in der Innenstadt gehen solle, der ihr sicherlich helfen könne... Gesagt - getan!
Zu diesem Arzt zu kommen war das nächste Abenteuer. Wir fuhren durch Menschenmassen und gegen eine Einbahnstrasse, die leider mal wieder nicht als solche gekennzeichnet war, fanden dann "Gott sei Dank" einen Parkplatz und die Nachbarin und ich warteten im Auto... nach einer gefühlten Ewigkeit kamen die beiden Damen wieder. Beide ziemlich verstört - der Arzt habe gesagt, dass das Kind nicht richtig liege und dass er den Blutdruck nicht behandeln könne, wenn sie nicht vorher ein Ultraschall gemacht bekäme um zu prüfen, ob mit dem Kind alles in Ordnung sei - wenn nicht: OP! Beide waren mit den Nerven fertig und wir fuhren zum größten Krankenhaus in Freetown. Dort angekommen hieß es mal wieder: warten! Als Martina dann endlich dran war, wollte Auntie D nicht mitkommen und Martina und die Nachbarin gingen zum Ultraschall. Nach wenigen Minuten waren sie zurück. Die Schmerzen, die Martina hatte waren keine Geburtswehen und sie ist er im 8ten Monat! Aha. Alle waren erleichtert aber auch entsetzt, warum die Ärzte im UMC das nicht gemerkt haben... dann ging es wieder zum Arzt in die Innenstadt! Der konnte sie nun auf ihren hohen Blutdruck behandeln und jetzt bekommt sie Medikamente. Der Arzt meinte, es wäre das Beste, wenn sie nicht mehr ins UMC ginge, sondern jede Woche direkt zu ihm zur Kontrolle käme... vermutlich werden sie es so machen.
Inzwischen sind wir alle wieder zu Hause. Daniel, der heute einige Meetings hatte, hat sich um die Kinder, die beide ziemlich erkältet sind gekümmert und liegt jetzt im Bett und ruht sich aus. Hoffentlich werden wir alle bald wieder gesund und Martinas Baby kann noch einen Monat warten bis es kommt...

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