Mittwoch, 17. Februar 2010

wenn einer eine Reise tut...

... dann können die zu Hause gebliebenen ´was erleben ;-)
Letzte Woche habe ich davon berichtet, dass Anna, Auntie D. und Sarah krank waren. An diesem Status hat sich zumindest für eine Person nichts geändert. Aber fangen wir mal ganz langsam mit dem eher unspektakulären Wochenende an:
Samstag und Sonntag sind Anna, Paul und ich einfach nur zu Hause geblieben, haben UNO, Duplo und Ball gespielt und die beiden haben es sichtlich genossen. Sonntag Nachmittag kam Martina um mich zu bitten zu ihrer Mutter zu kommen. Auntie D. war die ganze Woche über krank gewesen und ich befürchtete nichts Gutes. So war es dann auch. Auntie D. saß, sofern das bei der Hautfarbe möglich ist, blass auf ihrem Bett und meinte sie hätte Brustschmerzen, nach einigem Fragen war klar, es war der Magen. Wir einigten uns darauf, dass ich sie am nächsten Tag ins Krankenhaus fahren würde - Treffen 8 Uhr an der Kreuzung.
Am Montag wollte ich gerade mit den Kindern starten, da startete unser Auto nicht mehr - Batterie. Ich ging also zu unseren amerikanischen Nachbarn und bat um "Starthilfe" - diese wurde mir auch gerne gegeben und wir konnten, zwar etwas verspätet aber immerhin, zum Krankenhaus fahren. Wir setzten Auntie D. dort ab und fuhren noch ein wenig einkaufen. Das Auto startete immer einwandfrei. Dienstag dann erfuhr ich, dass Auntie D. eine schwere Form der Malaria hat und es höchste Zeit war, dass sie ins Krankenhaus ging! (Das ist natürlich auch ein Gebetsanliegen, denn ihr geht es echt nicht gut!) Durch die Krankenhausfahrt und Auntie D´s. Erkrankung konnte ich am Montag natürlich wieder nicht in die Bibliothek - was meine Kinder natürlich super fanden. ;-) Am Dienstag ging ich wenigstens einen halben Tag arbeiten, da die Studenten schon etwas nervös wurden, wann die Bibliothek denn wohl wieder geöffnet sei - manche haben von einem Dozenten, der gerade im Ausland  weilt ;-) Aufgaben bekommen, bei denen sie die Bibliothek nutzen müssen...
Am Nachmittag waren wir zur Geburtstagsfeier einer Freundin eingeladen. Aber als wir losfahren wollten - sprang der Wagen wieder nicht an!! Batterie völlig hinüber. Zum Glück gingen unsere Ami-Nachbarn auch zu diesem Event und so konnten sie uns einfach mitnehmen.
Heute bekam ich dann einen Termin in der Werkstatt, allerdings war da noch das Problem, wie ich den Wagen ankriege um dort hinzufahren. Freundlicher Weise lieh mir mein direkter Nachbar und Chef seine Batterie und ich konnte problemlos nach Freetown fahren.  Da ich ja genau wusste, dass es die Batterie und nichts sonst war, konnte ich nach 10 Minuten in der Werkstatt auch schon wieder nach Hause fahren. Paul ist schon auf der Hinfahrt eingeschlafen und auch Anna hat ein wenig gedöst und so sind sie jetzt fit für den Nachmittag. ;-)
Morgen ist hier ein "Public-Holiday" (Feiertag) und wir werden unsere deutschen Freunde in Freetown besuchen! Eigentlich scheint jetzt alles gut zu laufen - bis auf die kleine Tatsache, dass heute mal wieder kein Wasser kommt und ich eben erfahren habe, dass die Pumpe am Brunnen wohl repariert ist, der Brunnen selbst aber leider ausgetrocknet ist. Ich hoffe, dass ab morgen wieder Wasser durch unsere Leitung fliesst, damit ich unsere Fässer wieder füllen kann - ach nein, morgen sind wir ja nicht da! Vielleicht könnte heute Nacht Wasser kommen??? ;-)

Dienstag, 9. Februar 2010

hat ja keiner gesagt, dass es einfach werden würde...

Als Anna und Paul mich heute morgen schon sehr früh im Bett besucht haben, hätte ich eigentlich wissen müssen, dass dieser Tag nicht einfach werden würde. Und tatsächlich: Anna hatte Fieber, Auntie Doris schleppte sich gegen acht ins Haus und ich konnte sie nur noch nach Hause schicken und auch Auntie Sarah sah heute sehr blass aus... ;-) Nachdem ich auch Zweitere nach Hause geschickt hatte war klar, dass ich heute zu Hause bleiben würde. Ich ging zu meinem Chef, unserem direkten Nachbarn, und teilte ihm mit, dass ich heute nicht zur Arbeit kommen könnte - er kam auch nicht und Jamestina auch nicht, so blieb die Bibliothek heute zu! (Es war das erste Mal seit einem guten Jahr, dass ich das Haus meiner Nachbarn betreten habe!) Einige Studenten und selbst unser Pastor kamen und fragten mich ob ich heute einen Tag frei nehmen würde, weil mein Mann doch jetzt weg wäre und ich sicher traurig darüber wäre und daher dringend einen Tag frei bräuchte - so zum trauern und so...! Ja, die Tatsache dass Daniel nun in Deutschland ist, ist tatsächlich traurig, aber ich hatte heute irgendwie keine richtige Zeit um mir darüber großartige Gedanken zu machen.
Gegen Mittag war bei Anna das Fieber gestiegen und sie klagte über Glieder-, Bauch-, und Augenschmerzen - was tun? Während ich Anna Wadenwickel machte und ihr eine Geschichte nach der anderen vorlas, "streunte" Paul mit seinem Freund James über den Campus (unter freundlicher Aufsicht meiner Nachbarin Clara!). Am Nachmittag machte ich mir dann schon etwas mehr Sorgen um Anna, als das Thermometer 40,2°C anzeigte - so hoch hatte sie noch nie Fieber! Nach einigen Kurzmitteilungen mit unseren Freunden Sada und Gabe kam Sada vorbei und schaute sich Anna an - sofort fing diese an zu trinken und wurde fast schon wieder munter - hm, manchmal braucht es wohl doch Hilfe von Außen! ;-) Nach einem entspannten Abendessen half Gabe mir dann noch mit dem Generator, da leider schon wieder kein NPA kam und nun sitze ich und warte bis Anna sich wieder meldet, weil sie wieder aufs Klo rennen muss. 
Ich hoffe sehr, dass sie sich heute Nacht erholt und es ihr morgen schon wieder besser geht - und das Paul und ich gesund bleiben - und dass die Aunties morgen wieder fit sind!
Zum Glück lief heute Wasser und wir haben genug um alles runterzuspülen... ich hoffe, es bleibt auch so!
Was mich so sicher macht, dass Anna keine Malaria hat? Auntie D.´s Tochter Martina wurde letzte Woche krank, Auntie D. gestern, Auntie Sarah heute Nacht und Anna heute - und alle haben das Gleiche! 

Montag, 8. Februar 2010

Anna, Paul und Lisa allein zu Hause II.

Vor etwa fünf Minuten müsste Daniels Maschine nun Richtung Brüssel gestartet sein - ja, wir sind mal wieder für 2 Wochen alleine. Während wir hier im warmen Jui bleiben, muss Daniel zur jährlichen Vikariatstagung nach Elstal. Die findet nächste Woche statt und da es billiger ist zwei Wochen in Deutschland zu bleiben, wird er noch einige Besorgungen in Deutschland erledigen, Ärzte besuchen und vielleicht auch noch den ein oder anderen Bekannten oder Verwandten. Außerdem muss er mal anfangen an seiner Vikariats-Abschluss-Arbeit zu schreiben... ;-) 
Anna, Paul und ich bleiben hier. Ich werde arbeiten, denn das Semester hat gerade begonnen und die Studenten kommen um zu registrieren. Die Kinder sind sich noch nicht so sicher, was sie die zwei Wochen OHNE Papa machen wollen... sie wollten am liebsten gleich an den Strand und ich soll nicht arbeiten... mal sehen! 
Da die beiden vorhin im Auto eingeschlafen sind, sind sie jetzt natürlich "hellwach" und der Generatorlärm bringt noch sein Übriges. Leider kommt NPA (National Power Authority - die hiesige (einzige) Energieversorgung) nur sehr selten bei uns an (eigentlich käme es schon fast jeden Tag, aber der Principal hat beschlossen, den Strom nur abends frei zuschalten und dann ist er leider meist wieder weg!) und daher müssen wir immer unseren (neuen) Generator anschmeissen. Gott sei Dank haben wir ihn, sonst hätten wir wie fast alle Studenten nur Kerzenlicht und das ist auf Dauer schon recht anstrengend für die Augen ;-)
Da ich nun Verstärkung in der Bibliothek habe (eine ehemalige Studentin namens Jamestina wurde als Lehrerin für Erwachsene Bildung angestellt und soll an drei Tagen auch in der Bibliothek arbeiten!!!) werde ich mir vermutlich einen freien Tag "gönnen" und dann mit den Kindern was "besonderes" machen ;-) Mal sehen, ich werde weiter berichten...