Montag, 23. Februar 2009

Tollwütige Hunde, Mäuse und Kokosnüsse

Wir haben beschlossen, dass dieser Blog hier doch etwas mehr belebt werden muss, denn es passiert hier manchmal so viel, woran wir schon gewöhnt sind, die Leute in Deutschland aber nicht mal daran denken wollen. Wie zum Beispiel unser Wochenenderlebnis:

Am Freitag Vormittag ging es damit los, dass ein Hund hier über den Campus lief. Das ist nichts ungewöhnliches, denn hier hat irgendwie jeder einen oder mehrere Hunde. Dieser Hund war aber wohl nicht bekannt hier (ich frage mich immer, wie die Leute hier die Hunde auseinanderhalten können, sie sehen für mich alle gleich aus - eben reinrassige Mischlinge!) und als er den kleinen Adoptivsohn unseres Nachbarn in den Po biß, war klar, der Hund ist gefährlich für alle und muss irgendwie umgebracht werden - vermutlich Tollwut! Na klasse, dachte ich mir, denn an diesem Morgen hatten Anna und Paul das erste Mal das Bedürfnis alleine draußen zu spielen und dann das. Natürlich durften sie nicht mehr raus und sobald der Hund wieder in die Nähe der Häuser kam, rannten alle rein. Die anderen Hunde des Campus machten ein riesen Gebell um den Hund zu verjagen, was aber leider nicht gelang. Clara, unsere Nachbarin, fuhr mit dem kleinen Jungen (etwa in Pauls Alter) sofort in die Klinik, wo sie ihm natürlich sofort die erste Tollwutimpfung verpassten (heute muss er wieder hin!). Unsere "Haushalts-Perle" Sarah wusste dann auch noch zu berichten, dass in der Nachbarschaft, ein paar Häuser weiter eine junge Frau gestorben sei. Sie wurde, vermutlich von dem gleichen Hund, gebissen und ging damit zur medizinischen Versorgung hier in Jui. Der dort zuständige Arzt oder Krankenpfleger oder was auch immer, gab ihr eine Tetanusspritze, obwohl sie natürlich sagte, dass es ein tollwütiger Hund war, drei Tage später war sie tot - grausame Realität!

Eine andere Realität ist, dass wir zwar die Ratten perfekt verscheucht haben (wir haben die Löcher, über die sie in unser Haus kamen zuzementieren lassen - die eine ist in der Wand verhungert (hat wohl nicht so gut gerochen!), die andere kam einfach nicht wieder!) jetzt aber mit Mäusen in unserem Schlafzimmerschrank zu kämpfen haben. Das ist im Vergleich zu Tollwut natürlich sehr harmlos, aber die kleinen Viecher können einen schon um den Schlaf bringen, wenn sie morgens um 4 anfangen über das Linoleum zu laufen oder an irgendetwas rumknabbern. Leider haben wir jetzt nur Rattenfallen in jeder Ausführung, die man hier kaufen kann, aber keine Mausefalle! Also müssen wir noch ein paar Tage mit ihr leben, bevor wir sie in den Mäusehimmel schicken können!

Was auch eine sehr schöne Realität für uns ist, sind die Strände hier. Gestern waren wir nach dem Gottesdienst in Mama Beach (so heißt das kleine Fischerdorf). Es war traumhaft! Wir waren die Einzigen Leute, die gebadet haben, sonst waren nur die Fischer da, die in ihren Einbäumen von der Arbeit nach Hause kamen, Palmen, Sonne, das warme Meer und irgendwann wurden uns noch Kokosnüsse gepflückt und direkt geöffnet. Irgendwie wie im Paradies! Die Kinder konnten einfach spielen und wurden nicht die ganze Zeit von den Leuten angefasst! Es war einfach entspannend und Annas und Pauls Wunsch, nächste Woche wieder an den Strand zu gehen, werden wir ihnen gerne erfüllen!!

1 Kommentar:

Anja Bär hat gesagt…

Tausend Dank, dass ihr den Blog weiter macht. Ich lese so gern von euch und wenn es so ist, dass nun öfter mal was Neues erscheint, habe ich einen guten Grund, weider öfter mal "vorbei zu schauen".