Nun sind wir also angekommen in der Zeit in der man manche Dinge noch zum ersten Mal aber ganz sicher zum letzten Mal macht. Es ist ein seltsames Gefühl aber da muss man wohl einfach durch. Inzwischen häufen sich die Einladungen für besondere Feierlichkeiten an den Wochenenden und wir müssen inzwischen schon fast "aussortieren" an welchem Event wir teilnehmen und an welchem nicht. Letzten Samstag waren wir wieder zum Sporttag des "Freetown Teacher's College" (FTC) eingeladen. An dieser Schule werden Lehrer "am lebenden Objekt" ausgebildet. Einige der Kinder auf unserem Campus gehen auf diese Schule, unter anderem Paul's Freund James und Anna's Freundin Jemima. Beim Sporttag werden alle Kinder in Häuser eingeteilt (gelb, blau, grün und rot). Da die meisten Freunde von Anna und Paul im gelben Haus waren, war ja klar, welche Farbe ihre T-Shirts an diesem Tag haben mussten! Normalerweise soll so ein Tag immer um 12h anfangen, aber natürlich klappt das nie und als wir gegen halb drei auf dem Feld ankamen, waren wir gerade pünktlich. Auch dieses Mal durften wir in der VIP-Lounge Platz nehmen um nicht in der prallen Sonne stehen zu müssen. Der einzige Nachteil an diesem Platz war, dass um uns herum ein Haufen Kinder waren, die immer wieder mit einem Stock vertrieben wurden. Auch die Tatsache, dass wir direkt neben den Anlageboxen saßen, war für unsere Ohren nicht so schön. Daniel übernahm an diesem Tag den Wocheneinkauf und fuhr über den Berg zum Supermarkt. Ich vermute mal, er war nicht undankbar nicht am Sporttag teilnehmen zu müssen. Nach einiger Zeit rief er an um uns wieder abzuholen und wir fuhren gerne mit ihm heim. Wir waren dankbar, denn nach fast zwei Stunden in der starken Sonne waren wir alle recht müde und durstig.
Am nächsten Tag nahmen wir am Nachmittag am feierlichen Abschiedsgottesdienst zu Ehren des ehemaligen Generalsekretärs der Baptist Convention SL, Solomon E. Kampbell, teil. Auch dieser Gottesdienst (offizieller Beginn 15h) fing mal wieder mit Verspätung an und ging knapp vier Stunden (die Predigt allein eine). Eigentlich war es ein wahres Wunder, dass Anna und Paul so lange still sitzen konnten und so gut mitgemacht haben. So gegen fünf war Paul so müde, dass er fast eingeschlafen wäre, aber der Prediger hat ihn mit seinen plötzlichen Aufschreien ins Mikrophon immer wieder geweckt - vermutlich nicht nur Paul. Rev. Kampbell bekam zum Abschied von der BCSL ein Auto geschenkt, welches die Gemeinden natürlich bezahlen sollten. Um die Bezahlung sicher zu stellen, wurden schon vor Wochen Umschläge in die Gemeinden gegeben mit der Bitte um einen bestimmten Betrag, damit die 12 Mio. Le, die das Auto kostete auch zusammen kommen. Leider ist die Rechnung bisher nicht aufgegangen. Am Sonntag wurden die zusammengetragenen Umschläge gezählt und es kam "nur" der Betrag von 4,5 Mio. Le zusammen. Jetzt sollen noch mehr Leute in den Gemeinden motiviert werden, um das restliche Geld zu spenden. Hoffentlich klappt es.
Gegen halb acht sind wir alle ziemlich müde und erschöpft wieder in Jui angekommen und Anna und Paul sind, obwohl sie ja eigentlich den Nachmittag über nur rumsaßen, sofort eingeschlafen. Am Montag waren wir dann alle irgendwie reif für's Wochenende, aber das dauert noch einige Tage und auch das kommende Wochenende wird für uns wieder einige Veranstaltungen bereit halten.
vor 3 Jahren
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