Mittwoch, 22. Juni 2011

Wir sind wieder da!

Die letzten Tage vor unserem Abflug nach Deutschland standen ganz unter den Vorzeichen packen, putzen und alles aus dem Haus schaffen, was uns wichtig ist, denn unser Haus wird für die nächsten drei Monate auf sich allein gestellt sein (zusammen mit unserem Kater Mau) und sollte doch möglichst wenig Interessantes für eventuelle Einbrecher bieten!

Nachdem alles in acht Koffer verstaut, das Haus sauber und ordentlich und unsere Arbeiter, Doris und Foday, unsere letzten Vorräte unter sich aufgeteilt hatten, ging es am Montag den 30. Mai gegen 11h los in Richtung Flughafen. Wir hatten uns den Tag eigentlich relativ entspannt vorgestellt und hatten extra viel Zeit für alles eingeplant, was sich auch als sehr sinnvoll herausstellte. Bei strömendem Regen nahmen wir noch unsere letzte Malzeit in Sierra Leone ein um dann zum "Watertaxi" zu fahren, wo wir uns mit Brother Hans und Sister Aisha verabredet hatten, zwecks Schlüsselübergabe. (Kleine Anmerkung: um von Freetown nach Lungi zum Flughafen zu kommen, muss man einen Fluss, der ins Meer mündet, überqueren. Zu diesem Zweck stehen einem verschiedene Boote oder ein Helikopter zur Verfügung, Daniel hat schon mehrere Male das Watertaxi genommen und es hat sich bewährt!)

Wir waren mit die ersten und mussten nicht lange warten und konnten als ganze Familie ins das erste Boot einsteigen. Mit vollspeed ging es Richtung Lungi, doch nach etwa 200 Metern gab es einen lauten Knall und der Motor war kaputt. Der Fahrer versuchte noch mehrere Male den Motor wieder in Gang zu bringen, doch schneller als Schrittgeschwindigkeit konnte er nicht mehr fahren. Die Passagiere wurden langsam unruhig, die Afrikaner griffen sich fast panisch an die Schwimmwesten, eine Frau bat Daniel sogar ihren Mann anrufen zu dürfen, was auf dem offenen Meer allerdings unmöglich war! Einige bereits Afrika-erfahrene lächelten nur und wieder andere regten sich furchtbar über die Situation auf. Für Anna und Paul war es ein großes Abenteuer! Inzwischen hatte uns schon das Gepäckboot und das zweite Taxi überholt und wir dümpelten noch immer in der Mitte des Flusses herum. Nach einiger Zeit gab der "Kapitän" auf und bat uns in das zweite Taxi, welches schon wieder auf dem Rückweg war, umzusteigen - auf offener See mit Kindern und Handgepäck! Vom Anlegeplatz gibt es noch einen Shuttle-Bus, der einen zum Flughafen bringt und wie kann es anders sein, auch diesen Bus verpassten wir und mussten nochmals 10 Minuten warten.

Wir erreichten den Flughafen gerade noch rechtzeitig zum Check-in, mussten nur zwei von unseren acht Koffern öffnen und konnten uns danach direkt in die Boarding-Schlange einreihen. Seit neustem gibt es auf dem Rollfeld einen Bus, der einen die 20 Meter zum Flugzeug fährt. Wir kamen gerade aus der Handgepäckskontrolle und wollten in den Bus steigen, als die Türen von eben diesem nicht mehr auf gingen. Also entschlossen wir uns die 20 Meter zu laufen - bei strömendem Regen!

Der Flug war nicht sehr spektakulär, die Kinder haben die meiste Zeit geschlafen, Daniel überhaupt nicht. Zum Frühstück gab es Joghurt, den Anna und Paul sehr lecker fanden, den Anna jedoch nicht vertragen hat (sie haben beide seit zwei Jahren keinen Joghurt mehr gegessen!). Kurz vor der Landung nahm sie sich die Spucktüte, ohne das wir darüber je gesprochen hätten! Wir vermuten mal, dass das Conni-Buch Wirkung gezeigt hat!

In Brüssel traf uns ein Schock: es regnete und war kalt. Unsere Hoffnung lag nun auf Frankfurt, doch als wir im Landeanflug waren, verschwand sie - es regnete und war kalt! Dabei hatten wir gehört, dass es in Deutschland sooo heiß sein sollte.

Wir wurden herzlich von unseren Eltern in Schriesheim empfangen - mit leckeren Brezeln! Am Mittwoch ging es dann erst einmal "warme " Kleidung kaufen. Anna und Paul freuten sich besonders an den Socken und den festen Schuhen. Dass Paul im Einkaufszentrum dann erst einmal "verloren" gegangen ist, soll hier nur am Rande erwähnt werden. Nach seiner Aussage hat ihn eine Frau auf englisch angesprochen, nachdem er auf deutsch nicht reagieren wollte - möglich wäre es.

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