Irgendwie ist seit dem letzten Eintrag mal wieder eine ganze Woche vergangen. Langsam scheint sich bei uns eine Art Alltag einzustellen und wir wissen nicht mehr so genau, was wir schreiben sollen?! Nein, es gibt schon immer noch was zu sagen, zum Beispiel, dass ich eben meine erste Schlange in der Regenrinne vor unserem Haus gesehen habe! Das war schon irgendwie ein komisches Gefühl. Ich habe es gleich Sarah gesagt, aber die Schlange hatte sich schon verkrochen und war weg. Sarah meinte, die Regenzeit wäre nicht mehr weit und dann würde der ganze Campus von Schlangen nur so wimmeln - sehr beruhigend! Man spürt auch schon, dass es immer feuchter wird, man muss sich nicht mehr bewegen, um zu schwitzen, und dass, obwohl die Temperaturen nicht mehr so hoch sind. Man kann es auch daran merken, dass wir jetzt fast täglich fließend Wasser haben - zwar noch immer sehr sehr dreckig, aber immerhin kommt es direkt aus der Leitung und nicht mehr aus den abgefüllten Flaschen - was auch immer wir mit denen jetzt mache... ;-)
Die Mangos an unserem Baum sind nun auch reif und schmecken vorzüglich! Gestern habe ich, weil der Nachbarsjunge raufgeklettert ist und uns einen riesigen Berg reifer Mangos gepflückt hat, Mango-Marmelade gemacht. Sie schmeckt herrlich! Auch Sarah fand sie sehr lecker.
Seit dem Wochenende haben wir auch eine Autoreifen-Schaukel an unserem Mangobaum installiert - natürlich nicht nur für unsere oder die Campuskinder interessant, sondern für alle Straßenkinder, die über den Campus wandern, auf der Suche nach etwas Eßbarem. Anna und Paul fühlen sich hier schon merklich wohler, sie fangen auch schon an, mit den Kindern hier Krio zu sprechen (manche versuchen allerdings auch mit den beiden Deutsch zu sprechen... mit geringem Erfolg!), manchmal sprechen sie es auch miteinander. Wir machen leider keine großen Fortschritte mit der Sprache, denn unser Sprachlehrer kann nicht sehr regelmäßig kommen (er ist zur Zeit in der Regentsroad-Baptist-Church tätig, während der Seniorpastor in Deutschland ist (er ist der Präsident der BCSL) und hat dort einiges zu tun, "nebenbei" muss er auch noch sein Studium hier beenden...) und Sarah, mit der wir eigentlich auch üben könnten, möchte lieber ihr Englisch mit uns verbessern (klar, Krio kann sie ja schon!). Letzte Woche habe ich an einem Stand ein wenig Obst gekauft und ich konnte mich einigermaßen verständigen. Es ist nur schwierig, das Englisch, dass man sich mühevoll angeeignet hat wieder komplett runterzubrechen... wenn das unsere Englischlehrer aus Schultagen wüssten, die würden die Hände über ihren (grauen) Köpfen zusammenschlagen ;-)
Gestern wollten wir eigentlich in den Gottesdienst gehen, aber leider wollte unser "Auto" mal wieder nicht anspringen - keiner von uns ist Automechaniker, somit wissen wir nicht, was der Wagen wieder hat, wir tippen aber auf die Batterie (die ist allerdings erst 1 1/2 Monate alt!!!). Da es ein Automatik-Auto ist, können wir noch weniger tun... Daniel ist dann allein in den Gottesdienst gefahren, mit "Honda"-Taxi, Taxi und zu Fuß. Es war wohl recht abenteuerlich, aber er ist zur richtigen Mittagessenzeit wieder zu Hause gewesen - das ist die Hauptsache! ;-)
Da wir anderen ja nicht im Gottesdienst waren, haben wir beschlossen, am Abend hier in die "Chapel" auf dem Campus zu gehen und dort den einstündigen Gottesdienst auf Krio mitzunehmen. Es war ganz nett und ist eine gute Übung zum Sprachelernen...
Jetzt hat die Woche wieder begonnen. Daniel ist wieder im Büro. Ich sitze zu Hause und die Kinder sind draußen spielen - hier sind noch Osterferien, d.h. alle Kinder sind immer da!!!
Neulich habe ich der Bibliothek mal einen Besuch abgestattet. Der Bibliothekar hat sich sehr gefreut, dass ich ihm gerne helfen möchte ein wenig Ordnung in das Chaos, das wirklich enorm ist, zu bringen. Die Bücher sind alle sehr alt (die meisten aus den 50ern bis 70ern!) und alles ist von dem Staub hier sehr dreckig. Alles in Allem sieht sie ein wenig vernachlässigt aus, was aber nicht am Bibliothekar liegt, sondern daran, dass die Priorität hier nicht bei der Bibliothek liegt - Schade eigentlich! Wir werden sehen, was wir zusammen tun können. Ich freu mich drauf - wann auch immer es losgeht!
vor 3 Jahren
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