Mittwoch, 29. April 2009

1 Uhr nachts - was für ein Tag!

Mitternacht ist schon längst vorbei und neben mir auf dem 'Sofa' liegt Paul und verdreht im Schlaf die Augen, während ich (Daniel) ihm alle paar Sekunden den Moskito vom Leib halte, der eigentlich um den Eimer herum schwirrt, der sicherheitshalber neben uns steht. Anna und Paul haben sich (nacheinander) jeweils die Seele aus dem Leib gekotzt, seit halb 11 geht das jetzt und langsam kehrt Ruhe ein. - Dabei hatte der Tag so gut angefangen ...

Auf mich wartete heute eine dreifache Herausforderung: Zunächst durfte ich bei der Campus-Andacht predigen, danach gings direkt zum Unterricht, der nach einer Stunde abgebrochen werden musste, zugunsten der Vorlesungsprüfung der Abgangsstudenten des Kurses, die nämlich bis zu ihren Abschlussprüfungen (Mitte Mai) von jedem Unterricht befreit sind. Aber Noten für die besuchten Kurse brauchen sie halt trotzdem, daher habe ich sie zu einem Kolloquium zusammengerufen und die 4 Studenten eine knappe Stunde mit Fragen auf Trab gehalten, heraus kam eine nette kleine theologische Gesprächsrunde.

Nachdem all die Hürden des Tages genommen waren (von den noch kommenden wussten wir ja noch nichts), ließ ich langsam die Mittagspause heranschleichen. Leider wollte Paul nicht mit mir Mittagsschlaf machen. Die letzten Tage war das zu einer guten Tradition, und für mich zu einer wunderbaren Gelegenheit geworden, nicht so heute. Man muss nicht profetisch begabt sein um vorauszusehen, dass Paul so gegen 5 mit Quängeleien anfängt. So auch heute.

Nach den üblichen Trotz-Terror-Wut-Attacken schliefen bei Kinder fast sofort ein, und Lisa und ich gönnten uns ein bischen DVD-Vergnügen, als kurz vor dem Höhepunkt des Films das Husten im Kinderzimmer einen anderen Klang annimmt. Im Halbschlaf kriege ich mit wie Lisa "Scheiße" rufend aufspringt, und nach wenigen Sekunden bin auch ich auf den Beiden, das ist es schon geschehen: Anna spuckt, spuckt, spuckt, bis eigentlich nichts mehr kommen dürfte, aber sie macht weiter.
Nach 1,5 Stunden haben wir sie halbwegs in trockenen Tüchern, als wie auf Bestellung Paul anfängt: Ein bischen trockener, aber nicht weniger appetitlich ... Jetzt haben wir zwar noch genug Wechselklamotten aber keine Bettwäsche mehr, es darf also nichts mehr passieren, heute Nacht!
Was wir zum zweiten Mal diese Woche zur Genüge haben ist Nacht-Strom. Eigenartig, fast ein Wunder in dieser Höllen-Nacht, aber in der Nacht zum Montag und auch heute haben wir elektrischen Strom aus öffentlichen Quellen! Ein Staudamm im Landesinneren wurde wohl doch fertiggestellt und beliefert die Hauptstadt mit ein paar Kilowatt mehr als früher. Und auch wir in Jui kriegen was vom Kuchen ab! Das ist definitiv ein Grund zum Danken! Ebenso auch die positiven Erfahrungen bei den turbulenten Ereignissen des Tages.
Aber konkret will ich ein Anliegen in eigener Sache für die Fürbitte weitergeben: Unsere Kinder - v.a. Paul - haben sich mit den Nachbarskindern inzwischen so sehr angefreundet (das ist soweit ganz gut), dass sie permanent von denen was zu essen kriegen. Das ist soweit noch nicht schlecht, wenn es nur nicht andauernd Süßigkeiten wären, und Mahlzeiten, die unsere Mägen einfach noch nicht aushalten (auch das hiesige Leitungswasser). Das führt zu manchen Mißverständnissen mit den Nachbarn (und im Magen selbst ja schließlich auch!), und wir würden uns wünschen, dass entweder unsere Kinder gehorchen oder verstehen, warum wir wollen, dass sie zu Hause essen, oder aber die Nachbarn mögen über ihren freundlichen Schatten springen, und unseren Wunsch respektieren, dass die Kids nicht permanent alles mögliche bei ihnen essen sollen.

Was für ein Tag!

Was für eine Nacht!

1 Kommentar:

judith hat gesagt…

oh Mann... hoffentlich gehts den beiden Kleinen wieder besser, und Ihr konntet einigermaßen gut schlafen heute nacht... Ihr ARMEN!! Hoffentlich war es "nur" eine Magenverstimmung, und kein Virus, den Ihr auch noch kriegt...
Bestimmt nicht einfach, den Leuten klar zu machen, dass die Kids nichts von ihnen essen sollen, denn es ist von denen sicher supernett gemeint, vom eigenen Essen abgeben ist ja auch sowas wie Gastfreundschaft, oder?? Und sie trauen sich bestimmt auch nicht, vor Euren Kids was zu essen, ohne ihnen was abzugeben... hmmmm... WÜnsche Euch da viel Weisheit!!