Dienstag, 7. April 2009

Der Hahn ist tot...

ja, wir haben uns einen Hahn gekauft, für umgerechnet etwa 4,50 Euro. Am Samstag kam ein Händler mit einem ganzen Korb Hähnen auf dem Kopf. Unsere Nachbarin fragte, ob wir nicht auch einen kaufen wollten. Ich habe wohl sehr skeptisch geschaut – auf jeden Fall meinte sie, dass sie den Hahn bei sich behalten könne, bis Sarah ihn schlachtet und zubereitet. Das ist also heute geschehen. F. hat ihm einfach so die Kehle durchgeschnitten. Ein Schnitt und fertig und der schöne Hahn war tot. Ich habe ihn übrigens die letzten Tage auch nicht krähen hören, er war so gemästet, dass er sich eh nicht wirklich viel bewegt hat. Heute haben wir also unseren ersten eigenen Hahn gegessen. Für die Leute hier ist das alles ja kein großes Ereignis und für die Generation unserer Eltern auch nicht unbedingt, aber für uns Otto-Normal-Supermarkt-Einkäufer ist das schon ein Erlebnis gewesen. Daniel hat gleich mit der Kamera draufgehalten – irgendwie schon recht Touri-mäßig! Vermutlich werden wir das alles nur beim ersten Mal filmen und dokumentieren, denn danach ist es schon Routine ;-) Den Kindern hat der Hahn übrigens nicht wirklich gut geschmeckt - er war einfach zu zäh (die Hähnchen, die man hier sonst so kaufen kann sind alle von irgendwoher importiert und nicht "hier geboren" - das scheint man irgendwie zu schmecken, unsere Geschmacksnerven sind schon auf Importware getrimmt...)

Gestern hat Daniel seine erste Predigt hier in SL gehalten. Irgendwie hat er sich bereits an die Gottesdienstzeiten gewöhnt, denn die Predigt allein ging schon 40! Minuten. Aber, so von hinten und mit zwei quengelnden Kindern betrachtet, fand die Predigt offene Ohren! Das zweite Highlight dieses Gottesdienstes waren die neuen Gemeindeliederbücher. Jetzt darf man sich aber nicht solche Liederbücher, wie z. B. „Feiern und Loben“ oder „Feiert Jesus“ vorstellen. Die GEMA hätte ihre wahre Freude an diesem Liederbuch – schön abgeschriebene Liedtexte und drumherum ein geklebter Umschlag (eigenlich kann man es kaum beschreiben, aber ein richtiges Buch ist es nicht!) Aber eigentlich kommt es darauf auch nicht an, denn wichtig ist nur, dass alle Gottesdienstbesucher jetzt ein "komplettes" Liederbuch haben (die bisherigen Bücher waren schon völlig zerfleddert und man konnte nur die Lieder ab Nr. 15 oder so, singen). Natürlich, wie kann es auch anders sein, habe ich genau das Liederbuch abbekommen, in dem etwa 10 Seiten fehlen - sehr praktisch, weil es sich genau um die Seiten handelt auf denen das "traditionelle" Abschlusslied ist, ich hoffe, es bleibt bei diesem einen Buch, denn trotz der billigen Verarbeitung waren die Bücher nicht billig!
Am Nachmittag sind wir als Familie nach Freetown gefahren - Kaffeetrinken in Kingtom und danach BADEN! Wir waren am Lumley-Beach. Einer ganz netten Ecke Freetowns. Es werden echt schöne Hotels gebaut - fragt sich nur für wen, denn hier kann man ja nur Urlaub machen, wenn man sich vorher einen krassen Impfcocktail reingepfiffen hat... Trotzdem wäre es echt gut für SL, wenn hier mal ein paar Touris herkommen würden - nicht nur Libanesen und Entwicklungshelfer!
Demnächst mehr, denn hier sind jetzt wieder alle aufgewacht...

1 Kommentar:

Anja Bär hat gesagt…

der schöne Hahn!
Ich kann mir so richtig gut vorstellen, mit welcher Inbrunst Daniel das Ganze verfolgte und für immer auf dem Chip festhielt. Ich glaube, DEN Film würde ich gern sehen.